Neue Publikation in den „Schriften zur Informationswissenschaft“

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Unter dem Titel Œ“Pioniere der Informationswissenschaft“ veröffentlicht der Hochschulverband für Informationswissenschaft (HI) e.V. Konstanz einen wichtigen Teil der Arbeiten der InformationswissenschaftlerInnen der ersten Stunde, damit diese für die Fachwissenschaft präsent gehalten werden. Heutzutage ist im Prinzip alles, was veröffentlicht ist, digital zugänglich,sodass gefragt werden könnte, ob solche auf einzelne Personen bezogenen Herausgaben noch zeitgemäß sind. Doch, sie sind es. Die Welt der Wissenschaft hat auch vor, sagen wir, 1990 existiert. Die meisten Arbeiten aus der Zeit davor wurden analog publiziert und existieren im digitalen Gedächtnis des Internets einfach nicht. Wer nicht weiß, woher er kommt, hat Probleme auszumachen, wohin er oder sie in der Zukunft gehen soll. Das gilt auch für Fachdisziplinen. Das ist das eine. Zum andern bietet das Genre einer gewiss selektiven Zusammenstellung zentraler Publikationen einer Person – sozusagen ihr wissenschaftliches Lebenswerk – einen Mehrwert gegenüber einzelnen Arbeiten ohne deren Gesamtkontext. Ob diese Zusammenstellungen, analog und elektronisch zugänglich, mehr als Dokumentationen sind und als Steinbruch für Arbeiten der gegenwärtigen Generation genutzt werden können, muss die Zeit zeigen.
Mit Norbert Henrichs wird durch diesen Sammelband zweifellos ein Gestalter der Informationswissenschaft geehrt. Mit dem Hintergrund Theologie und Philosophie, seiner Neugierde und seiner ständig angewachsenen Kompetenz bezüglich der durch die Informations- und Kommunikationstechnologie immer mehr geprägten Informationsmethodik war Norbert Henrichs an der Universität Düsseldorf in der Lage, einen Tunnelblick auf Information zu vermeiden und eine Spannbreite an Themen nicht nur abzudecken, sondern überhaupt erst zum Gegenstand der Informationswissenschaft zu machen.
Informationswissenschaft existiert (in Deutschland) institutionell seit ca. 50 Jahren. Weitere Sammelbände werden kommen. Es müssen aber nicht nur InformationswissenschaftlerInnen aus dem deutschsprachigen Bereich sein, die mit ihren Arbeiten geehrt werden sollten. Vorschläge dafür sind willkommen.
Rainer Kuhlen
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