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Philipp Schaer

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Aktuelles

Stellungnahme zur geplante Abwicklung der Studiengänge Information Science an der Hochschule Darmstadt

An die
Hochschule Darmstadt

Berlin, 04.02.2024

Anlässlich der zu beratenden Schließung der informationswissenschaftlichen Studiengänge

Sehr geehrter Herr Präsident Prof. Dr. Steinmetz, sehr geehrtes Dekanat des Fachbereichs Media – Herr Prof. Dr. Schmunk, Frau Prof. Dr. Pia Helferich, Frau Prof. Heinzel,
sehr geehrter Herr Prof. Dr. Nazemi, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

im Namen der KIBA (Konferenz der bibliotheks- und Informationswissenschaftlichen Ausbildungs- und Studiengänge) und des Hochschulverbands Informationswissenschaft (HI) bringen wir mit diesem Schreiben unsere Bestürzung über die geplante Abwicklung der Studiengänge Information Science zum Ausdruck.

Die Auflösung dieser Studiengänge würde die derzeitigen Studierenden und künftigen Interessent*innen hart treffen und eine Lücke in der Bildungslandschaft für qualifizierte Nachwuchskräfte hinterlassen. Sie wäre darüber hinaus auch ein Schlag für die akademische Disziplin der Informationswissenschaft, und insbesondere für die bibliothekarische Profession und für die Bibliotheken, aber auch andere Gedächtnis-institutionen und Informationsinfrastruktureinrichtungen in der Region und im ganzen deutschsprachigen Raum.

Das Fach Informationswissenschaft ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Theorie und Praxis der digitalen Transformation und wird in dieser kritischen Phase der digitalen Entwicklung dringend gebraucht. Die Informationswissenschaft nimmt konsequent den organisatorischen, wissenschaftlichen und sozialen Kontext von Informationsinfrastrukturen, deren unterstützende Technologien sowie die menschlichen Interaktionen mit Infrastrukturen und Technologien in den Blick, seien es generative KI, automatische Erschließung, Big Data oder Fake News. Informationskompetenz, Stewardship, Kuratierung, Aufbereitung und Zugänglichkeit sind Aspekte, die nicht nur für Bibliotheken, sondern immer mehr Organisationen spezielle Fähigkeiten und Wissen erfordern. Mit diesem Fokus unterscheidet die Informationswissenschaft sich z.B. von der Informatik oder Data Science und ergänzt diese Fächer um Fragestellungen, die dort keinen Platz finden.

Als “kleines Fach” ist die Informationswissenschaft auf eine enge Zusammenarbeit, jede Professur und jeden Studiengang angewiesen. Der Wegfall eines Standorts reißt in dieses dünne Netz ein tiefes Loch und würde auch die Hochschule Darmstadt der Möglichkeit berauben, eine herausragende Rolle in einem anspruchsvollen wissenschaftlichen Feld einzunehmen.

Mit der Schließung von Information Science würde die einzige Studienmöglichkeit in Hessen (und eine von zwei Hochschulen in Süddeutschland) wegfallen, an der sich Studierende bewerben und für eine bibliothekarische Tätigkeit qualifizieren können.

Die Karriere-Aussichten im öffentlichen wie kommerziellen Bibliotheks-, Informations- und Dokumentations-Bereich (BID-Bereich) sind derzeit hervorragend. Die Einstellung des Studiengangs würde Interessent*innen aus der Region und darüber hinaus den Zugang zu dieser Karriere erschweren, wenn nicht gar verstellen. Neben der Deutschen National-bibliothek, sieben großen Stadtbibliotheken und 20 Hochschulbibliotheken, darunter die Universitäten in Frankfurt, Darmstadt, Kassel und Marburg, gibt es in der Region zahlreiche Informationseinrichtungen aller Art (z.B. das Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation DIPF), die Absolvent*innen mit informationswissenschaftlicher Qualifikation dringend benötigen. Insbesondere der informationstechnische Schwerpunkt der Studiengänge stößt auf großes Interesse bei den potentiellen Arbeitgebern.

Öffentliche BID-Einrichtungen leiden derzeit bereits unter einem akuten Fachkräftemangel, der sich in den nächsten Jahren noch zuspitzen wird. Die bibliothekarischen Verbände haben vor wenigen Monaten eine konzertierte Aktion zur Akquise von Berufseinsteigenden, Studieninteressierten und Auszubildenden gestartet. Dazu kommen steigende Anforderungen aus der wissenschaftlichen Infrastruktur, die weitere Berufsfelder für Absolvent*innen eröffnen (z.B. Data Stewards). Es ist voreilig, einen Studiengang abzuwickeln, bevor die Wirkung dieser und anderer Kampagnen auf die Studierendenzahlen abgeschätzt werden kann.

Das duale / praxisintegrierende Studienmodell der Hochschule Darmstadt ist wegweisend für andere Hochschulen im BID-Bereich und enthält das Potenzial, das Fach und die Studiengänge neu aufzustellen. Wie die Erfahrung aus anderen Studiengängen zeigt, benötigen duale Modelle einige Anlaufzeit, um sich bei den möglichen Praxispartnern zu etablieren und bei Bewerber*innen bekannt zu werden.

Wir fordern alle Beteiligten auf, die Bachelor- und Masterstudiengänge Information Science – ggf. in einem neuen Format oder anderen Strukturen – unbedingt zu erhalten. Mit Nachdruck rufen wir alle Beteiligten auf, Lösungen zu finden, um bibliotheks- und informationswissenschaftliche Themen weiterhin zu erforschen und zu lehren.

Mit freundlichen Grüßen

Der Vorstand des Hochschulverbands Informationswissenschaft

Dr. Stefan Dreisiebner (Fachhochschule Kärnten)
Magdalena Dresler (Universität Hildesheim)
Dr. Ulrich Herb (Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek)
Prof. Vivien Petras, PhD (Humboldt-Universität zu Berlin)
Prof. Dr. Philipp Schaer (Technische Hochschule Köln)
Prof. Dr. Wolfgang Semar (Fachhochschule Graubünden)
Timo Spinde (Universität Göttingen)
Prof. Dr. Julia Struß (Fachhochschule Potsdam)

Verein

Neuer HI-Vorstand auf der ISI 2023 gewählt

Im Rahmen der ISI 2023 in Chur tagte am 7. November 2023 die Mitgliederversammlung des HI und wählte den neuen Vorstand:

  • Stefan Dreisiebner, Fachhochschule Kärnten
  • Magdalena Dresler, Universität Hildesheim (stud. Mitglied)
  • Ulrich Herb, Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, Saarbrücken
  • Vivien Petras, Humboldt-Universität Berlin
  • Philipp Schaer, Technische Hochschule Köln
  • Wolfgang Semar, Fachhochschule Graubünden, Chur
  • Timo Spinde, Universität Göttingen
  • Julia Maria Struß, Fachhochschule Potsdam

In der ersten Sitzung des neuen Vorstandes am 4. Dezember 2023 wurden Vivien Petras als geschäftsführende Vorsitzende, Philipp Schaer als Schatzmeister und Julia Maria Struß als Schriftführerin im Amt bestätigt bzw. wiedergewählt.

Allgemein, ISI

Gerhard-Lustig-Preis 2023 auf der ISI verliehen

Auf der ISI in Chur wurden am 8. November 2023 die Preisträger des diesjährigen Gerhard-Lustig-Preises geehrt.

  • Platz 1: Paulina Bressel, Humboldt-Universität zu Berlin: „Die übergangenen Patient:innen – Eine qualitative Analyse der Informationsbedarfe von jungen Erwachsenen mit Krebs in Deutschland“
  • Platz 2: Carsten Schneemann, FH Potsdam: „Digital Qualifiziert – Kompetenzbereiche für die Zukunft“
  • Platz 3: Jüri Keller, Technische Hochschule Köln: „Continuous Evaluation in Information Retrieval“

Der HI-Vorstand gratuliert der Preisträgerin und den beiden Preisträgern herzlich und bedankt sich bei allen Teilnehmern für Ihre Beiträge und der Jury für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Der HI stellt vor

Der HI stellt vor: Information Science an der Hochschule Darmstadt

In der Reihe Der HI stellt vor möchten wir regelmäßig die Hochschulstandorte der Informationswissenschaft vorstellen und somit die Vielfalt der Forschungs- und Lehrinhalte demonstrieren. Weitere Beiträge der Reihe finden Sie dann in Zukunft auf der entsprechenden Kategorieseite

Information Science an der Hochschule Darmstadt

Die Hochschule Darmstadt ist eine der größten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Deutschland und bietet über 70 Bachelor-, Diplom- und Master-Studiengänge für ungefähr 17.000 Studierende an: Darunter einen Bachelor- und einen Master-Studiengang Information Science (https://sis.h-da.de/). Die Studiengänge sind im Fachbereich „Media“ auf dem Campus Dieburg angesiedelt.

Studiengänge

Im Bachelor-Studiengang Information Science an der h_da werden Expert:innen im professionellen Umgang mit Daten, Informationen und Wissen ausgebildet, die mit Informationen in komplexen Datenmassen souverän umgehen können. Sie befassen sich mit den Informationen, die in Daten stecken, können diese strukturieren, darstellen und visualisieren sowie automatisiert analysieren. In den ersten Semestern lernen die Studierenden unter anderem, wie Informationen aus Daten gewonnen, strukturiert, gespeichert, verwaltet und für Menschen aufbereitet werden. Im Fokus stehen zudem die Konzeption und Gestaltung von Information, Methoden und Modelle der Information Science sowie menschliche Wahrnehmungs- und Kognitionsprozesse. Im vierten und fünften Semester belegen die Studierenden Wahlpflichtmodule und setzen eigene Schwerpunkte. Dies ist zum Beispiel möglich in den Bereichen Informationsvisualisierung oder Data Mining, oder die Studierenden wählen die Studienrichtung Bibliothekswissenschaft (Library Science). Auf die anschließende berufspraktische Phase im 6. Semester, die neun Wochen umfasst, folgt die Bachelor-Arbeit.

Der konsekutive Master-Studiengang Information Science an der h_da befähigt seine Studierenden zu anspruchsvollen Führungs-, Gestaltungs-, Forschungs- und Entwicklungsaufgaben. Die Absolvent:innen sind Profis in der maschinellen Verarbeitung von Daten und Informationen sowie im Wissen um die menschliche Verarbeitung von Daten, Informationen und Wissen. Das Master-Studium bietet eine technisch-wissenschaftliche Vertiefung der Kompetenzen und Fertigkeiten zur Aufbereitung und Analyse von Daten und Informationen und der menschlichen Verarbeitung dieser. In den beiden ersten Semestern des 4-semestrigen Studiengangs nehmen neben Fachmodulen praxisorientierte Projektmodule einen großen Raum ein. Auf ein wissenschaftliches Praxisprojekt bei Unternehmen oder auch in Forschungs- und Transferprojekten, das im 3. Semester verortet ist, folgt im 4. Semester die Masterarbeit, die an der Hochschule, in einem Unternehmen oder einer anderen geeigneten Einrichtung angefertigt werden kann.

Im Anschluss an den Master gibt es an der Hochschule Darmstadt die Möglichkeit, in einem der Promotionszentren zu promovieren. An den hessischen HAWs besteht neben der kooperativen Promotion auch die Möglichkeit seit 2016 an hochschulübergreifenden Promotionszentren zu promovieren. In Information Science werden Promotionen im Promotionszentrum für Angewandte Informatik, im Promotionszentrum für Nachhaltigkeitswissenschaften oder als kooperative Promotion durchgeführt.

Im Fachgebiet der Information Science finden aktuell Promotionen aus den Themengebieten Sprachtechnologie und Visual Analytics und in Kooperation mit dem Informationszentrum Bildung am DIPF zu Forschungsinfrastrukturen, Open Science und Informetrie statt.

Weiterbildung

Die Hochschule Darmstadt (h_da) bietet seit 2016 die akademische Phase eines zweijährigen postgradualen und kooperativen Volontariats mit Zertifikat zum/zur „wissenschaftlichen Dokumentar:in / Information Specialist“ an. Die Studierenden bringen für das Programm i.d.R einen Master- oder Magisterabschluss (o. vglb.) mit und werden befähigt, je nach Provenienz, professionell als Mediendokumentare oder Wissenschaftsdatenmanager zu arbeiten. Kooperationspartner sind die ARD (ohne NDR und MDR), das ZDF, das Deutsche Rundfunkarchiv, RTL News, das Deutsche Institut für internationale pädagogische Forschung (DIPF), die Deutsche Welle, das Deutschlandradio, das FIZ Karlsruhe und die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Das Programm steht weiteren Kooperationpartnern offen.

Forschung

Die Professor:innen der Information Science sind in eine Reihe von regionalen, nationalen und internationalen Forschungs- und Entwicklungsverbünden mit unterschiedlichen Partnern, Unternehmen und Hochschulen/Universitäten eingebunden. Von besonderer Bedeutung ist dabei die institutionalisierte Kooperation des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation mit der h-da, welche durch eine gemeinsame Berufung in Information Science gefestigt ist. Der Transfer der darin gewonnenen Ergebnisse und der entwickelten Methoden und Ansätze nach innen in die Lehre als auch nach außen in Wirtschaft und Gesellschaft spielt eine außerordentliche Rolle. Dies schlägt sich unter anderem darin nieder, dass aktuelle Forschungsthemen unmittelbar in einzelnen Lehrveranstaltungen aufgegriffen werden, unsere Studierende die Möglichkeit haben, bei Partnern aus Industrie und Handel ihre Praxisphase zu absolvieren, als auch zugleich, dass in enger Zusammenarbeit mit hochschulinternen Institutionen sowie externen wissenschaftlichen Einrichtungen die Möglichkeit der Promotion besteht.

Ein Forschungsbereich der Information Science an der h_da ist die Sprachtechnologie. Hier wird z.B. erforscht, wie die Erkennung und Klassifikation von Hassrede und Desinformation mit sprachtechnologischen Methoden unterstützt werden kann (https://fz.h-da.de/detox). Ein anderes Beispiel ist die Entwicklung von Methoden zur Erstellung und Übersetzung von Texten in leichter Sprache. Das mit automatischen Methoden entwickelte deutsche Wordnet OdeNet (Siegel und Bond 2021) stammt ebenfalls aus der Information Science an der h_da.

Ein weiterer Forschungsbereich ist Mensch-Computer-Interaktion und Visual Analytics (https://vis.h-da.de). Hier wird die Symbiose der Methoden der künstlichen Intelligenz und interaktiven Visualisierungen erforscht. So werden etwa aus großen unstrukturierten Daten, Informationen extrahiert, die eine Analyse und Vorhersage von zukünftigen Szenarien, Technologien und Märkten ermöglichen (Nazemi und Burkhardt 2019, Nazemi et al. 2021, Nazemi et al. 2022). Weiterhin werden Methoden erforscht, die visuelle Benutzungsschnittstellen durch lernende Verfahren an die Bedürfnisse der Benutzer:innen anpassen und so den Umgang mit großen Datenmengen und Informationen vereinfachen.

Am Institut für Kommunikation und Medien (ikum) des Fachbereichs Media ist eine interdisziplinäre Forschungsgruppe in der Abteilung eResearch verortet, die Themen und Fragestellungen zum Umgang mit multimedialen Objekten und Sammlungen von digitalen Daten und Forschungsdaten erforscht. Neben einer Beteiligung an der Hessischen Forschungsdateninfrastruktur (HeFDI) wird der Themenkomplex in einer Reihe von BMBF- und DFG-geförderten Forschungsvorhaben adressiert, so unter anderem bei „NFDI 4Memory“, „NFDI text+“ und in den Forschungsprojekten „Gesund FDM“, „SAN-DMP“ und „Gruß & Kuss – Briefe digital“.

In Zusammenarbeit mit der Abteilung Digitale Dienste der Stadtbücherei Frankfurt werden seit einigen Jahren Konzepte und Kurseinheiten für Makerspaces in Bibliotheken erarbeitet, namentlich für die Einführung in die Programmierung der Mikrocontroller-Plattform Arduino. Sowohl Nutzende der Bibliothek als auch Mitarbeitende (als spätere Kursleitende) haben den Kursaufbau erprobt und zur Optimierung beigetragen. Auch Konzepte und Best-Practice-Beispiele für Videokurse und kontaktfreie Formate werden schrittweise für verschiedene Einsatzbereiche und Angebote von Stadtteilbibliotheken erstellt.

In der Kooperation mit dem DIPF werden seit 2005 regelmäßig Forschungsarbeiten und Promotionen im Kontext von Forschungsinfrastrukturen (siehe https://www.fachportal-paedagogik.de/), bspw. zu Forschungsdaten oder Literaturdaten durchgeführt. Dabei werden die am Informationszentrum Bildung (siehe auch IZB 2022) des DIPF verfügbaren Forschungsinfrastrukturen zugrunde gelegt, um etwa ihre Nutzung und das Verhalten der Nutzer*innen zu untersuchen oder die Forschungsinfrastrukturen mit Semantic Web-Methoden bzw. im Kontext von Open Access und Open Educational Resources weiter zu entwickeln. Auch werden die am Informationszentrum Bildung vorhandenen Daten zur Wissenschaftsforschung in der Bildungsforschung genutzt. Die Forschungsarbeiten entstehen häufig im Rahmen von Entwicklungs- und Innovationsprojekten, die am IZB von der Kooperationsprofessur durchgeführt werden.

Literatur

  • Kovalerchuk, Boris and Nazemi, Kawa and Andonie, Răzvan and Datia, Nuno; Banissi, Ebad (Eds.): Integrating Artificial Intelligence and Visualization for Visual Knowledge Discovery Book. Springer Nature, Cham, 2022, ISBN: 978-3-030-93118-6
  • IZB 2022: Das Informationszentrum Bildung: 20 Jahre Infrastruktur, Forschung und Transfer für Wissen in der Bildung. Retrieved from https://www.dipf.de/de/institut/pdf-institut/20_jahre_izb.pdf
  • Lang, E. und Ludwig, E.: Arduino on Tour. Der mobile Makerspace der Stadtbücherei Frankfurt am Main. Forum Bibliothek und Information (BuB), Heft 73 (5/2021) S. 270-273
  • Meier, Berthold und Schmunk, Stefan: Herausforderungen und Perspektiven für die Studienrichtung Library Science / Bibliothekswissenschaft der Studiengänge Information Science (BA u. MA) an der Hochschule Darmstadt. In: Bibliothek Forschung und Praxis, Vol. 46, No. 3, 2022, S. 389-393. https://doi.org/10.1515/bfp-2022-0040
  • Nazemi, Kawa and Burkhardt, Dirk and Kock, Alexander: Visual analytics for technology and innovation management. Multimed Tools Appl 81, 14803–14830 (2021). https://doi.org/10.1007/s11042-021-10972-3.
  • Nazemi, Kawa and Burkhardt, Dirk: Visual Analytics for Analyzing Technological Trends from Text, 2019 23rd International Conference Information Visualisation (IV), 2019, pp. 191-200, https://doi.org/10.1109/IV.2019.00041.
  • Siegel, Melanie and Bond, Francis: Compiling a German Wordnet from other Resources. In: Proceedings of the 11th International Global Wordnet Conference (GWC2021), pp. 192-198 (2021).

 

Aktuelles, ISI

ISI 2023 in Chur – Einreichungen ab sofort möglich

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir freuen uns sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass das 17. Internationale Symposium für Informationswissenschaft (ISI 2023) vom 7. bis 9. November 2023 an der Fachhochschule Graubünden in Chur (Schweiz) stattfinden wird.

Dieses Symposium steht unter dem Titel Nachhaltige Information – Information für Nachhaltigkeit.

Nutzen Sie die ISI 2023 als einmalige Plattform, um Ihre Überlegungen, wie die Informationswissenschaft in Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft durch Theorie und Praxis die Nachhaltigkeit unterstützen kann, zu teilen.

Einreichungen über EasyChair sind vom 1. Mai 2023 bis zum 1. Juli 2023 möglich. Weitere Details entnehmen Sie bitte dem Call for Papers der ISI 2023.

Zusätzlich gibt es auch noch einen separaten Call for Student Papers, der explizit auf Beiträge von Studierenden ausgerichtet ist.

Der HI stellt vor

Der HI stellt vor: Informationswissenschaft an der Universität Regensburg

In der Reihe Der HI stellt vor möchten wir regelmäßig die Hochschulstandorte der Informationswissenschaft vorstellen und somit die Vielfalt der Forschungs- und Lehrinhalte demonstrieren. Weitere Beiträge der Reihe finden Sie dann in Zukunft auf der entsprechenden Kategorieseite

Informationswissenschaft an der Universität Regensburg

Die Informationswissenschaft gibt es bereits seit über 40 Jahren an der Universität Regensburg. Ursprünglich in den Geisteswissenschaften angesiedelt, ist der Lehrstuhl für Informationswissenschaft nun Teil der neuen Fakultät für Data Science und Informatik. Wie bereits zuvor bilden wir eine wichtige Brückenfunktion zwischen den Geistes-, Sozial-, Sprachwissenschaften auf der einen Seite und der Informatik auf der anderen.

Der Lehrstuhl hat sich einen Ruf für weltweit führende Forschung erworben, die ein breites Spektrum von informationsbezogenen Themen und Methoden umfasst, wobei der Schwerpunkt auf der Untersuchung, dem Unterrichten und der Unterstützung verschiedener Aspekte des menschlichen Informationsverhaltens liegt. Unser Alleinstellungsmerkmal besteht darin, dass wir diese Themen auf vielfältige Weise erforschen und dabei Ansätze in simulierten, kontrollierten und natürlichen Umgebungen einsetzen und sowohl quantitative als auch qualitative Methoden verwenden.

Wir führen derzeit Forschungsprojekte unter anderem zu folgenden Themen durch:

  • Konversationsassistenzsysteme (conversational assistants)
  • Empathische Agenten zur Verhaltensänderung
  • Empfehlungssysteme (recommender systems) für nachhaltige und gesunde Ernährung
  • Automatische Erkennung von Desinformation
  • Unterstützung von Nutzern beim Umgang mit Fake News und toxischen Inhalten

Lehre

Unsere Philosophie ist praxisorientierte Forschung und forschungsgeleitete Lehre.

Unabhängig von Bachelor- oder Master-Niveau strebt der Lehrstuhl für Informationswissenschaft an der Universität Regensburg an, Barrieren durch die Integration von Lehre und Forschung abzubauen. Dies gibt den Studierenden die Möglichkeit, aktuelle Themen in den Bereichen Technologie, Information und Menschen zu erforschen. Darüber hinaus arbeitet der Lehrstuhl mit Industriepartnern zusammen, um praktische Anwendungen mit Bezug auf deren aktuelle Forschung zu entwickeln, wodurch eine Brücke geschlagen wird zwischen universitärer Lehre und praktischer Anwendung. Dies erhöht nicht nur die gesellschaftliche Relevanz der Arbeit der Studierenden, sondern stärkt noch mehr ihre Position auf dem Arbeitsmarkt, indem es ihnen hilft, den Arbeitsplatz zu finden, der ihren Karrierezielen entspricht.

Wir bieten Studiengänge auf Bachelor- (BA) und Masterniveau (MA) an.

Link: https://www.uni-regensburg.de/sprache-literatur-kultur/informationswissenschaft/fuer-studieninteressierte/index.html

BA Informationswissenschaft

Das Bachelor-Programm in Informationswissenschaft strebt danach, den Studierenden grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet der Informationswissenschaft zu vermitteln, die für eine erfolgreiche Karriere oder weitere akademische Aspirationen erforderlich sind. Dies umfasst Lehre in empirischen Forschungsmethoden und Software-Engineering-Techniken. Der Lehrplan legt besonderen Wert auf Schlüsselthemen wie Suchmaschinentechnologie, einschließlich großer Sprachmodelle, maschinelles Lernen, Mensch-Maschine-Interaktion und Informationssysteme. Durch die Teilnahme an einem Gruppenprojekt mit Kommilitonen erwerben die Studierenden methodische Kompetenz bei der Bewältigung realer Probleme. Idealerweise dient dieses Projekt als Grundlage für eine Bachelorarbeit, die es den Studierenden ermöglicht, tiefer in ein für sie selbst interessantes Gebiet der Informationswissenschaft einzutauchen. Leistungsstarke Studierende publizieren regelmäßig ihre Arbeit in führenden internationalen wissenschaftlichen Konferenzen, und wir ermutigen und unterstützen sie dabei. Dies erhöht und erweitert zukünftige Karrieremöglichkeiten weiter.

Da Bachelor-Studierende die Möglichkeit haben, Informationswissenschaft in verschiedenen Kombinationen mit anderen Fächern zu wählen, kann Informationswissenschaft als erstes oder zweites Hauptfach sowie als Nebenfach studiert werden. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums erhalten die Absolventen einen Bachelor of Arts (B.A.)-Abschluss.

Link: https://www.uni-regensburg.de/sprache-literatur-kultur/informationswissenschaft/fuer-studieninteressierte/bachelor/index.html

MA Informationswissenschaft

Der Masterstudiengang zielt darauf ab, fortgeschrittene Methoden der Informationswissenschaft zu vermitteln, die für eine selbstständige oder nichtselbstständige  Karriere in Branchen wie Medien oder Software oder für weitere akademische Qualifikationen erforderlich sind. Der Studiengang betont das wissenschaftliche Profil der Informationswissenschaft an der Universität Regensburg, insbesondere in den Bereichen Informationsphilosophie, Digital Humanities, Assistenzsysteme, wissensbasierte Systeme und Sprach- und Texttechnologie. Während grundlegende Bereiche der Informationswissenschaft behandelt werden, bietet der Studiengang auch die Möglichkeit für vertiefte Forschung in diesen Bereichen. Durch Diskussionen und Demonstrationen von informationswissenschaftlichen Fragen und Methoden in verschiedenen Anwendungskontexten betont das Programm die methodologische Natur der Disziplin.

Link: https://www.uni-regensburg.de/sprache-literatur-kultur/informationswissenschaft/fuer-studieninteressierte/master/index.html

MA Digital Humanities

Zusammen mit dem Lehrstuhl für Medieninformatik bieten wir einen Masterstudiengang in Digital Humanities an. Dies ist kein konsekutiver Studiengang, erfordert also keinen entsprechenden Bachelor-Abschluss und ist speziell für Berufswechsler konzipiert. Das Programm richtet sich insbesondere an Geisteswissenschaftler, die ihr Profil im Bereich digitaler Methoden und algorithmisch-analytischer Verfahren stärken und ihre methodische Kompetenz in der geisteswissenschaftlichen Forschung erweitern möchten.

Das erste Jahr des Programms umfasst Vorlesungen und Übungen zu einer Reihe von Themen wie Einführung in die Digital Humanities, Digitalisierung und digitale Gesellschaft, Programmierung mit Python, Grundlagen der Datenanalyse und des maschinellen Lernens, Einführung in empirische Methoden (Umfragen, Benutzerexperimente), Grundlagen der automatischen Sprachverarbeitung, Webtechnologien und benutzerzentriertes Design. Im zweiten Jahr nehmen die Studierenden an zwei Projektseminaren zu Digitalisierung, maschineller Sprachverarbeitung und Informationsverhalten teil.

Link: https://www.uni-regensburg.de/sprache-literatur-kultur/digital-humanities/startseite/index.html

Ph.D Information Science

Der Lehrstuhl für Informationswissenschaft bietet die Möglichkeit, ein Promotionsprojekt in Bereichen der Forschung zu absolvieren, die mit unserem Lehrstuhl verbunden sind. Die Promotion bei uns zeichnet sich durch ein enges Betreuungsverhältnis und die Unterstützung bei der Veröffentlichung von Forschungsergebnissen aus. Wir ermutigen auch zur internationalen Zusammenarbeit und unterstützen internationale Forschungspraktika.

Link: https://www.uni-regensburg.de/sprache-literatur-kultur/informationswissenschaft/fuer-promovenden/index.html

Eine Liste der derzeitigen Promotionsstudierenden findet sich hier: https://www.uni-regensburg.de/sprache-literatur-kultur/informationswissenschaft/team/index.html

Eine Auswahl studentischer Projekte, die unsere Philosophie der forschungsbasierten Lehre illustrieren, ist hier zu finden: https://www.uni-regensburg.de/sprache-literatur-kultur/informationswissenschaft/forschung/studentische-projekte/index.html

Kontakt: Prof. Dr. Udo Kruschwitz

Der HI stellt vor

Der HI stellt vor: Informationswissenschaften an der Fachhochschule Potsdam

In der Reihe Der HI stellt vor möchten wir regelmäßig die Hochschulstandorte der Informationswissenschaft vorstellen und somit die Vielfalt der Forschungs- und Lehrinhalte demonstrieren. Weitere Beiträge der Reihe finden Sie dann in Zukunft auf der entsprechenden Kategorieseite

Der Fachbereich Informationswissenschaften an der Fachhochschule Potsdam hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1992 einen Namen unter den Informationsexperten*inne
n Deutschlands gemacht. Er ist bekannt für sein Studienkonzept der teilintegrativen Ausbildung von Archivar*innen, Bibliothekar*innen und Informations- und Datenmanager*innen – auch „Potsdamer Modell“ genannt. Ein besonderer Fokus liegt auf der praxisnahen Ausbildung, der mit verschiedenen Laboren und Werkstätten sowie zahlreichen Praxiskooperationen sichergestellt wird.

Studieren am Fachbereich Informationswissenschaften

Der Fachbereich Informationswissenschaften bietet derzeit drei Bachelor-Studiengänge (Archiv (B. A.), Bibliothekswissenschaft (B. A.), Informations- und Datenmanagement (B. A.)) sowie drei Master-Studiengänge (Archivwissenschaft (M. A.), Digitales Datenmanagement (M. A.), Informationswissenschaften (M. A.)) an, in denen gegenwärtig fast 450 Studierende eingeschrieben sind. Ergänzt wird das Studienangebot durch berufsbegleitende Weiterbildungsprogramme für Angestellte in Archiven und Bibliotheken an.

Im Studiengang Archiv (B. A.) lernen die Studierenden analoge und digitale Erzeugnisse nach ihrer Relevanz für die Zukunft zu beurteilen und Interessierten nutzungsgerecht zur Verfügung zu stellen. Der hohe Praxisbezug während des Studiums vermittelt einen authentischen Eindruck des zukünftigen vielseitigen Aufgabenfeldes.

Im Studiengang Bibliothekswissenschaft (B. A.) lernen die Studierenden unter Einsatz neuester Technologien, Informationen zu strukturieren, aufzuarbeiten, zu vernetzen und zur Verfügung zu stellen. Zudem erwerben Sie das Wissen und die Kompetenzen, um bibliothekarische Angebote am Informationsverhalten und Bedarf Ihrer Zielgruppen in wissenschaftlichen Bibliotheken auszurichten.

Im Studiengang Informations- und Datenmanagement (B. A.) lernen die Studierenden große und komplexe Datenmengen zu organisieren und für alle nutzbar zu präsentieren. Mit verschiedenen Methoden und Werkzeugen werden Informationsprozesse analysiert und gesteuert. Projektarbeit und Praktika ermöglichen einen fundierten Einblick in den späteren Berufsalltag.

Als konsequente Fortführung des Potsdamer Modells bietet der konsekutive Masterstudiengang Informationswissenschaften (M. A.)[1] mit übergreifenden Fragestellungen der informationswissenschaftlichen Forschung und Entwicklung und seiner praktischen Ausrichtung die Möglichkeit informationswissenschaftliche Kompetenzen integrativ und interdisziplinär zu vertiefen und zu erweitern und so die Voraussetzung für eine weiterführende akademische Laufbahn und hochwertige wissenschaftliche Tätigkeiten in weiteren Informationsbereichen zu schaffen.

Der berufsbegleitenden Studiengang Archivwissenschaft (M.A.) qualifiziert für den höheren Archivdienst in öffentlichen Archiven von Bund und Ländern. Die Studierenden lernen Instrumente zum erfolgreichen Management kennen sowie wichtige rechtliche Aspekte des Berufsfeldes. Im Fokus steht außerdem die Arbeit mit digitalen Archiven und die Vermittlung von Bildungsarbeit.

Der Studiengang Digitales Datenmanagement (M.A.) erweitert das Angebot der profilierten bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Studiengänge an der HU Berlin und an der FH Potsdam mit einer spezialisierten und innovativen Ausrichtung auf digitales Datenmanagement.

Forschung und Transfer

Die Forschungs- und Transferaktivitäten des Fachbereichs erstrecken sich über den gesamten Informationslebenszyklus und verorten sich überwiegend im Forschungsschwerpunkt der Fachhochschule „Digitale Transformation – Urbane Zukunft“. Aktuelle Projekte befassen sich u.a. mit Fragen rund um die Gestaltung der Verkehrswende MaaS L.A.B.S.: Nutzer*innen-zentrierte Mobility-as-a-Service-Plattform oder untersuchen Digitales kulturelles Erbe als Wirtschaftsfaktor im Kulturtourismus. Weitere Forschungs- und Transferaktivitäten der vierzehn haupt- und nebenberuflichen Professor*innen und ihrer Mitarbeiter am Fachbereich lassen sich folgenden Bereichen zuordnen:

  • Dokumentenerschließung
  • Datenstrukturierung
  • Textmining
  • Erfahrungs- und Wissenssicherung
  • Geschäftsprozesse
  • Dokumentenmanagement
  • Informationsvisualisierung
  • Informationsverhalten
  • Usability
  • Datenschutz
  • Information Retrieval
  • Wissenstransfer
  • Bilddatenmanagement und Media-Asset-Management
  • Datenbank- und Webarchivierung

In diesem Zusammenhang sind auch die Landesfachstelle für Archive und Öffentliche Bibliotheken Brandenburg sowie die Koordinierungsstelle Brandenburg-digital zu nennen, die beide am Fachbereich angesiedelt sind und wichtige Aufgaben im Wissenstransfer und in der Vernetzung mit Partnereinrichtungen im Land Brandenburg wahrnehmen.

 

Kontakt im HI: Prof. Dr. Julia Maria Struß

 

[1] Der Studiengang wird ab WS 2022/23 nicht mehr angeboten. Aktuell werden keine Studierenden mehr immatrikuliert. An einer Neukonzeption des Studiengangs wird gearbeitet.

 

Der HI stellt vor

Der HI stellt vor: Die Düsseldorfer Informationswissenschaft

In der Reihe Der HI stellt vor möchten wir regelmäßig die Hochschulstandorte der Informationswissenschaft vorstellen und somit die Vielfalt der Forschungs- und Lehrinhalte demonstrieren. Weitere Beiträge der Reihe finden Sie dann in Zukunft auf der entsprechenden Kategorieseite

Die Abteilung Informationswissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zeichnet sich durch ein breitgefächertes Forschungsportfolio sowie ein innovatives und diverses Lehrangebot aus. In Düsseldorf gab es die Möglichkeit, das Fach Informationswissenschaft sowohl im integrativen Bachelorstudiengang (Informationswissenschaft und Sprachtechnologie) zu studieren, als auch im Ergänzungsfach ergänzend zu verschiedenen Kernfächern der Philosophischen Fakultät. Seit dem 30. September 2020 sind das Ergänzungsfach und der integrative Studiengang eingestellt.[1] Schwerpunkt der Bachelorstudiengänge waren die Module Information Retrieval, Wissensrepräsentation, Informetrie und angewandte Informationswissenschaft. In den letzten Jahren bot insbesondere das Modul angewandte Informationswissenschaft aktuelle Themen, wie Open Science, Gamification, Smart Cities, Social Media aber auch Digital Humanities an. Der Masterstudiengang ermöglicht den Studierenden vor allem ihre erlernten Fähigkeiten in die Praxis umzusetzen (z.B. durch selbst entwickelte Suchmaschinen im Bereich Information Retrieval) sowie ihr Wissen im Modul Wissensrepräsentation und Wissensmanagement zu vertiefen. Auch wird in der Lehre die Zusammenarbeit mit Organisationen und Unternehmen in Düsseldorf angestrebt.[2] In einem zu absolvierendem Teamprojekt erhalten die Studierenden die Möglichkeit eigenständig eine Forschungsstudie auszuarbeiten, die sie anschließend für eine Fachzeitschrift oder eine Konferenz einreichen können.[3] In innovativen Lehr-Lernformaten, wird nicht nur die Theorie, sondern auch der praktische Bezug hergestellt: In der Vorlesung erleben Studierende durch „Die Legende von Zyren“[4] Gamification hautnah und in diversen Seminaren wurden unter anderem eigene Apps erstellt oder ganze Google Adwords Kampagnen für lokale Unternehmen konzipiert.

Forschung

Die Forschung der Düsseldorfer Informationswissenschaft fällt durch ihre Themenvielfalt auf. Eine anwendungsorientierte bzw. nutzerorientierte Perspektive ist Teil vieler Forschungsarbeiten der Kollegen:innen aus Düsseldorf. Dabei werden je nach Bedarf und Anforderungen verschiedene quantitative und qualitative Methoden der Informations- und Sozialwissenschaft angewendet; angefangen bei Inhaltsanalysen, Umfragen, Interviews bis hin zur Entwicklung und Programmierung von Systemen.

Im Verlauf der Jahre haben die Forscher:innen der Abteilung die folgenden Bereiche erforscht:

  • eLearning,
  • (emotionales) Information Retrieval,
  • Gamification,
  • Information and Sustainable Development,
  • Information Literacy,
  • Informetrics, Scientometrics, Altmetrics,
  • Knowledge Management,
  • Informational Cities,
  • Library Science,
  • Live Streaming,
  • Microblogging,
  • Open Data/Open Government,
  • Recommender Systems,
  • Smart Wearables and Health,
  • Social Media Use and Usage, und
  • Terrorism Research.

Im Folgenden sollen einige der Forschungsarbeiten komprimiert aufgeführt werden.

Im Bereich Information Behavior haben sich Mitarbeiter:innen mit verschiedenen Themen auseinandergesetzt. Angefangen mit dem Informationsverhalten von Asylbewerber:innen[5] bis hin zum Informationsverhalten und der Informationskompetenz in Video-Spielen[6] und im Gesundheitsbereich (Self-Tracking Technologien). Hierbei spielen Nutzer:innen eine wichtige Rolle. Ihr Verhalten sowie ihre Informationskompetenz werden aus verschiedenen Perspektiven näher untersucht. In den letzten Jahren hat sich neben diesen Themen insbesondere auch der Bereich der Social Live Streaming Services als ein Kernbereich der Düsseldorfer Informationswissenschaft herausgestellt. In diesem Zusammenhang wurde auch das Informationsverhalten näher analysiert, sowie die allgemeine Akzeptanz, Motivationen und Nutzungshintergründe. In diesem Kontext ist insbesondere das „Model for Information Behavior on Social Live Streaming Services“[7] entstanden.

Auch die Forschung über Bibliotheken ist ein wesentlicher Bestandteil der Düsseldorfer Informationswissenschaft. So wurde nicht nur untersucht, inwieweit Information Literacy Angebote in kanadischen und amerikanischen öffentlichen und akademischen Bibliotheken vermittelt werden[8], sondern auch, inwiefern das Thema Open Innovation für Bibliotheken eine Rolle spielt und wie dies die Rolle der Bibliothek verändern kann[9]. Aus der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung mit dem Thema Informationskompetenz resultierte letztlich sowohl die Konzipierung und Validierung eines Information Literacy Assessment Instruments[10] als auch Lernmethoden zum Erwerb und der Förderung der Informationskompetenz[11]. Informationskompetenz ist in allen Altersstufen eine wichtige Fähigkeit. Insbesondere die Entwicklung einer Applikation zur Untersuchung des Verhaltens von Kleinkindern bezüglich der Medien- und Informationskompetenz liegt hierbei im Interesse der Düsseldorfer anwendungsorientierten Forschung.[12]

Ein eher jüngeres Thema, aber dennoch wichtiges Forschungsfeld, ist die Rolle der Informationswissenschaft im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung. Hier spielen vor allem die Informationsvermittlung und die Bereitstellung von Informationen eine wichtige Rolle. In den Studien wurden hierzu drei Faktoren näher analysiert: Die Nutzerschaft, die Bibliotheken und die Publikationslandschaft in Bezug auf die Disziplin Bibliotheks- und Informationswissenschaft. So wurde zum Beispiel herausgefunden, dass Forschungsartikel sich nicht nur auf nachhaltige Entwicklungen in und von Bibliotheken konzentrieren, sondern auch auf Informationssysteme[13]. Zusätzlich wurde aufgezeigt, dass insbesondere in der Phase der Implementierung von nachhaltigen Projekten, Bürger:innen mehrheitlich innerhalb eines in NRW basierten Projektes miteinbezogen wurden.[14]

Die Düsseldorfer Forschung ist ebenfalls für ihre Studien im Bereich Smart World Cities (Knowledge Cities) bekannt, in denen mehr als 31 Städte untersucht wurden.[15] Der informationswissenschaftliche Ansatz konzentriert sich hierbei besonders auf die Untersuchung der digitalen wie auch kognitiven Infrastruktur, die für die Digitalisierung und die Entwicklung einer Wissensgesellschaft einen ausschlaggebenden Faktor darstellt. Auf Basis empirischer Analysen wurden hier unter anderem, die Dienstleistungen der Bibliotheken[16] oder auch das Informationsangebot und die Nutzerfreundlichkeit von Regierungswebseiten[17] durchgeführt, welche als Grundlage zur Modellierung von Anforderungskatalogen an Informationsdienstleistungen in der Wissensgesellschaft dienen.

Mit der Entwicklung hin zur Wissensgesellschaft kann ein Wandel von einer geschlossenen zu einer offenen und transparenten Regierung in vielen Smart Cities beobachtet werden. Die Düsseldorfer Informationswissenschaft hat sich mit verschiedenen Aspekten von Open Government, der digitalen Transformation von Verwaltung und die Einbindung der Bürger:innen und Unternehmen, angesichts der Verwaltungsentscheidungen (Stichwort: Citizenship)[18] wissenschaftlich auseinandergesetzt.

Neben intensiver Forschung zur Facebook-Nutzung[19], auch im Vergleich zu VKontakte[20], wurde außerdem die Plattform Instagram in den letzten Jahren zunehmend zum Gegenstand Düsseldorfer Forschungsarbeiten. Ein Fokus liegt beispielsweise auf der Entstehung von Hashtags[21] oder ihren Anwendungsbereichen. Unter anderem werden verschiedene Kategorien näher untersucht, zum Beispiel die inhaltliche Beschreibung (Ofness/Aboutness) durch Hashtags, nicht-thematische Hashtags (Isness) oder wissenschaftlich falsch vergebene Hashtags. Dass die Düsseldorfer Informationswissenschaft auch auf gesellschaftliche Aktivitäten reagiert, zeigen mehrere Studien bezogen auf die Terrorattacken[22] „Charlie Hebdo“, „Paris Attacks“ und „Brussel Attacks“ oder gesellschaftliche Bewegungen wie „FridaysForFuture“[23]. Zur Düsseldorfer Social Media Forschung zählen auch Studien zu Plattformen wie Reddit, Jodel (anonymer und standortbezogener Social Media Dienst), YouNow, Pinterest und Twitch. Hierbei beziehen sich einige der untersuchten Aspekte auf nutzergenerierte Inhalte, die Motivation, Gratifikationen (Uses & Gratifications Theory), Akzeptanz und das Nutzerverhalten. Neben Plattform-fokussierten Studien wurde auch das Thema Fake News und Social Media in einigen Studien näher beleuchtet.[24]

Es werden allerdings nicht nur Themen aus der angewandten Informationswissenschaft intensiv erforscht, sondern auch Disziplinen wie die Informetrie weiter vorangetrieben. So werden nicht nur kritische Fragen hinsichtlich informetrischer Indikatoren gestellt[25], sondern auch bei einem internationalen Projekt, wie dem Metrics Literacies Projekt[26], mitgewirkt.[27] Ebenfalls beschäftigen sich die Düsseldorfer Kolleg:innen mit der Sichtbarkeit der Forschungsarbeiten von Publizierenden und den Herausforderungen, die die wissenschaftlichen Fachdatenbanken mit sich bringen.[28] Einen weiteren Bereich stellen informetrische Analysen über die Jemen-Forschung dar. Der Fokus liegt dabei darauf, die Jemen-Forschung in Deutschland mithilfe von bibliometrischen Indikatoren und Methoden abzubilden.[29]

Auch im Bereich des Gesundheitswesens hat sich die Düsseldorfer Informationswissenschaft ein Standbein aufgebaut. Dabei spielen die Komponenten „Nutzer:in und Technologie“ sowie „Nutzer:in und Information“ eine wichtige Rolle. Angefangen bei der Forschung über die Akzeptanz und die Nützlichkeit, den Motivationshintergründen, dem Datenschutz bis hin zum Informationsverhalten wird das Thema Self-Tracking Technologien vielfältig aus der Düsseldorfer Perspektive untersucht.[30] Insbesondere beim Thema Datenschutz wird aufgezeigt, dass Informationsrecht vermehrt in den Düsseldorfer Studien thematisiert wurde, zum Beispiel das die Gesetzesübertretungen innerhalb von Social Live Streaming Diensten stattgefunden haben.[31]

Information Retrieval kann aus verschiedenen Perspektiven näher beleuchtet werden. In Düsseldorf wurde insbesondere das emotionale Retrieval tiefergehend untersucht. Hierbei wurde eine Suchmaschine aufgebaut, die darauf fokussiert ist, emotionsbehaftete Dokumente zu identifizieren. So sollen Nutzer:innen in der Lage sein, anhand von Emotionen nach Dokumenten zu suchen[32]. Neben Suchmaschinen für emotionsgeladene Inhalte spielt auch Virtual Reality allgemein in der Wissenschaft und im Bereich des Information Retrievals eine wichtige Rolle. Wie kann eine Suchoberfläche in Virtual Reality gestaltet werden und was muss hierbei beachtet werden? Ein systematisches Literaturreview sollte hierzu erste Erkenntnisse und Informationen liefern[33].

Dies war ein komprimierter Einblick in die Forschung und Lehre der Düsseldorfer Informationswissenschaft. Die Düsseldorfer Informationswissenschaft ist insbesondere bis 2019 durch die Visionen und Impulse von Professor Dr. Wolfgang G. Stock[34], ehemaliger Leiter der Abteilung, geprägt. Auch heute ist Prof. Stock noch aktiv in der Forschung und pflegt nicht nur weiterhin den Kontakt zu seinen langjährigen Forschungskolleg:innen in Graz, mit denen die Düsseldorfer Informationswissenschaft seit Jahren gemeinsam forscht[35], sondern war dort auch Gastprofessor im Wintersemester 2019/2020 und 2020/2021. Natürlich wird auch noch stets mit den Düsseldorfer:innen fleißig zusammengearbeitet. Die Düsseldorfer Informationswissenschaft schätzt bis heute die internationalen Kooperationen und insbesondere mit den ehemaligen Kolleg:innen weltweit.

Kontaktperson: Dr. Aylin Imeri

Referenzen

[1] https://asistdl.onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/pra2.2016.14505301124

[2] https://www.hhu.de/news-einzelansicht/praxis-trifft-auf-wissenschaft / https://www.pressrelations.com/blog/de/medienanalyse-einblicke-in-den-newsradar

[3] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/hir.12361

[4] https://idw-online.de/de/news?print=1&id=543321 / https://ieeexplore.ieee.org/document/7427286/authorshttps://www.diva-portal.org/smash/get/diva2:1278377/FULLTEXT01.pdf#page=81

[5] https://www.degruyter.com/document/isbn/9783110672022/html

[6] https://www.youtube.com/watch?v=vwyYmcs3jTE

[7] https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-319-91485-5_33

[8] https://asistdl.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/pra2.2015.145052010036

[9] https://scholarspace.manoa.hawaii.edu/bitstream/10125/50411/paper0524.pdf

[10] https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-319-14136-7_55

[11] https://zenodo.org/record/17977#.YizEBS9XY6U

[12] http://docplayer.net/138758804-Exploring-media-and-information-literacy-in-early-childhood-with-a-digital-app.html

[13] https://www.emerald.com/insight/content/doi/10.1108/JD-02-2019-0021/full/html

[14] https://www.mdpi.com/2413-8851/4/1/13/htm

[15] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110577662/html?lang=de

[16] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/libri-2013-0024/html

[17] https://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S0740624X16301356

[18] https://dl.acm.org/doi/10.1145/3184558.3191518

[19] https://library.oapen.org/bitstream/handle/20.500.12657/32146/615495.pdf?sequence=1

[20] https://www.researchgate.net/profile/Katsiaryna-Baran/publication/291350849_Facebook_has_Been_Smacked_Down_The_Russian_Special_way_of_SNSs_Vkontakte_as_a_Case_Study/links/56a1ff1108ae2afab884ba4d/Facebook-has-Been-Smacked-Down-The-Russian-Special-way-of-SNSs-Vkontakte-as-a-Case-Study.pdf

[21] https://scholarspace.manoa.hawaii.edu/bitstream/10125/64080/0273.pdf

[22] https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-319-58559-8_26

[23] https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/01655515211063620

[24] https://www.koreascience.or.kr/article/JAKO201920461984556.page

[25] https://link.springer.com/article/10.1007/s11192-021-03968-1

[26] https://www.scholcommlab.ca/research/metrics-literacies/

[27] https://zenodo.org/record/5101306#.YijDdy1Q14I

[28] https://www.mdpi.com/2304-6775/6/1/7

[29] https://www.researchgate.net/publication/338660114_Eine_bibliometrische_Untersuchung

[30] https://open.spotify.com/episode/6n0gQonHupNlkb9HFCgVnJ?si=TOIrP4sEQVO5q7Jf_LwcnQ

[31] https://dl.acm.org/doi/abs/10.1007/978-3-319-58460-7_40

[32] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/iwp-2012-0050/html

[33] https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0246398

[34] Pensionierung im Jahr 2019

[35] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/iwp-2017-0060/html

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