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Gerhard-Lustig-Preis 2023 auf der ISI verliehen

Auf der ISI in Chur wurden am 8. November 2023 die Preisträger des diesjährigen Gerhard-Lustig-Preises geehrt.

  • Platz 1: Paulina Bressel, Humboldt-Universität zu Berlin: „Die übergangenen Patient:innen – Eine qualitative Analyse der Informationsbedarfe von jungen Erwachsenen mit Krebs in Deutschland“
  • Platz 2: Carsten Schneemann, FH Potsdam: „Digital Qualifiziert – Kompetenzbereiche für die Zukunft“
  • Platz 3: Jüri Keller, Technische Hochschule Köln: „Continuous Evaluation in Information Retrieval“

Der HI-Vorstand gratuliert der Preisträgerin und den beiden Preisträgern herzlich und bedankt sich bei allen Teilnehmern für Ihre Beiträge und der Jury für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Aktuelles, Allgemein

Virtueller Workshop Hybride Lehre in der Informationswissenschaft am 23.7.2021 von 10:00-11:30 Uhr

Hybride Lehre in der Informationswissenschaft – Konzepte und Best Practices für Post-pandemische Lehrformate

 

Veranstaltung: 23. Juli 2021 10:00-11:30 Uhr via Zoom

Mit den absehbaren Lockerungen der pandemiebedingten Einschränkungen (reine Onlineformate) haben bereits jetzt viele Hochschulen begonnen, hybride Lehrformate zu konzipieren bzw. wiederzubeleben. Unter hybriden Lehrformaten verstehen wir alle Lehrkonzepte, die Präsenz- und Onlineteilnahme und die Interaktion zwischen den Teilnehmenden didaktisch miteinander verknüpfen. Nachdem im letzten Jahr viele neue Lehrformate für die digitale Lehre ausprobiert und erfolgreich angewandt wurden, stellt sich nun die Frage, welche der rein digitalen Formate auch in hybriden Kontexten eingesetzt werden können und wie man in diesen Lehr- und Lernumgebungen gleichzeitig effektiv und zielgerichtet Lehrveranstaltungen durchführen kann.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der kollegiale Austausch. Wir beginnen mit zwei Beiträgen von ca. 10 Minuten, so dass alle Teilnehmenden die Möglichkeit haben, sich aktiv an den Diskussionen zu beteiligen.

 

Beiträge

Hannes Schnaitter (HU Berlin): Konzept für interaktive hybride Lehre im weiterbildenden Masterstudiengang des Instituts für Bilbiotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin

Folien | Videovortrag

Das Fernstudium am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der HU Berlin ermöglichte schon vor der Pandemie über viele Jahre eine Teilnahme über Bildschirmübertragungen und aufgezeichnete Screencasts. Diese Möglichkeit wurde nur von einem kleinen Teil der Studierenden genutzt. Einige Studierende wählten sich regelmäßig in die Bildschirmübertragung ein, andere nur sporadisch, wenn die normale Anreise nach Berlin nicht möglich war. Die Aufzeichnungen wurden vorrangig für die Wiederholung und Klausurvorbereitung genutzt. Im Online-Semester stellten wir, wie so gut wie alle anderen Studiengänge, auf Videokonferenzen und vorbereitete Videos für die Lehre um. Die Lehrenden testeten dabei verschiedenste Lehrformen von der vollständig asynchronen Lehre per aufgezeichnetem Video über gemischte Konzepte aus Videos und Live-Sitzungen bis hin zur vollkommen synchronen Lehre per Videokonferenz.

In Erwartung des Endes der Pandemie planen wir nun die in den letzten eineinhalb Jahren gewonnenen Erkenntnisse in die Lehre vor Ort zu integrieren. Wir werden nicht nur zum Status Quo zurückkehren, sondern unser Angebot anreichern und damit die Studierbarkeit verbessern.

Wir stellen sowohl die organisatorischen als auch die technischen Aspekte der für das Wintersemester geplanten hybriden Lehre vor und geben einen Ausblick auf die aktuellen Vorstellungen unseres Angebots in den kommenden Jahren für Studierende, die nicht vor Ort sein können.

 

Ulla Wimmer (HU Berlin) und Christiane Preißler (FU Berlin): 3 : 9 – Erfahrungen aus der Durchführung eines hybriden Seminars des Weiterbildungszentrums der Freien Universität Berlin

Folien | Videovortrag

Am 28. und 29.06.2021 fand in der Silberlaube der Freien Universität nach 16 Monaten das erste Seminar mit externen TeilnehmerInnen statt. Vor Ort waren 3 TeilnehmerInnen, online nahmen 9 Personen teil. Wir berichten über die organisatorischen und didaktischen (eingeschränkt auch über die technischen) Erfahrungen aus der Vorbereitung und Durchführung des Seminars aus Sicht von VeranstalterInnen, DozentInnen und TeilnehmerInnen.

 

Der Workshop wird virtuell mittels Zoom durchgeführt und wir bitten um Anmeldung bei Stefan Schmunk stefan.schmunk@h-da.de oder Vivien Petras vivien.petras@ibi.hu-berlin.de. Die entsprechenden Zugangsdaten werden dann zeitnah verschickt.

 

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Hochschulverband Informationswissenschaft und Konferenz der informations- und bibliothekswissenschaftlichen Ausbildungs- und Studiengänge (KIBA)

Aktuelles, Allgemein

Virtueller Workshop Hybride Lehre in der Informationswissenschaft – Call for Papers

Hybride Lehre in der Informationswissenschaft – Konzepte und Best Practices für Post-pandemische Lehrformate

 

Veranstaltung: 23. Juli 2021 10:00-11:30 Uhr via Zoom

Einsendeschluss für Beiträge: 30. Juni 2021, 23.59 Uhr

 

Mit der voraussichtlichen Lockerung der pandemiebedingten Einschränkungen (reine Onlineformate) haben viele Hochschulen begonnen, hybride Lehrformate zu konzipieren bzw. wiederzubeleben. Unter hybriden Lehrformaten verstehen wir alle Lehrkonzepte, die Präsenz- und Onlineteilnahme und die Interaktion zwischen den Teilnehmenden didaktisch miteinander verknüpfen. Nachdem im letzten Jahr viele neue Lehrformate für die digitale Lehre ausprobiert und erfolgreich angewandt wurden, stellt sich nun die Frage, welche der rein digitalen Formate auch in hybriden Kontexten eingesetzt werden können und wie man in mehreren Lehr- und Lernumgebungen gleichzeitig effektiv und zielgerichtet Lehrveranstaltungen durchführen kann.

Nach den erfolgreich durchgeführten Workshops zu Best Practices in der digitalen Lehre planen der „Hochschulverband Informationswissenschaft (HI)” und die Sektion 7 des dbv „Konferenz der informations- und bibliothekswissenschaftlichen Ausbildungs- und Studiengänge (KIBA)” nun erneut einen virtuellen Workshop am 23. Juli 2021, um Konzepte und Planungen für hybride Lehrformate auszutauschen und zu diskutieren.

Haben Sie Konzepte für das bevorstehende Wintersemester entwickelt oder Erfahrungen aus vorherigen hybriden Veranstaltungen gesammelt? Wir möchten Sie herzlich einladen, Ihre Best-Practices bzw. Konzepte oder Planungen vorzustellen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der kollegiale Austausch.

Bitte senden Sie uns hierzu bis zum 30. Juni 2021 entsprechende Vorschläge zu (Abstract max. 1 Seite). Die Beiträge sollten maximal eine Dauer von 7-10 Minuten haben, so dass alle Teilnehmenden die Möglichkeit haben, sich aktiv an den Diskussionen zu beteiligen. Der Workshop wird virtuell mittels Zoom durchgeführt. Die Auswahl der Beiträge wird von den Vorständen des HI und von KIBA bis zum 5. Juli 2021 bekannt gegeben, gemeinsam mit den Anmeldemöglichkeiten zum Workshop.

Bitte senden Sie Ihre Beiträge bzw. Nachfragen an Stefan Schmunk (stefan.schmunk@h-da.de) und Vivien Petras (vivien.petras@ibi.hu-berlin.de).

Allgemein, Verein

Neuer HI-Vorstand gewählt

Im Rahmen der ISI 2021 tagte die Mitgliederversammlung des HI und wählte den neuen Vorstand:

  • Stefan Dreisiebner
  • Azra Eliezi-Bekiri
  • Bela Gipp
  • Ulrich Herb
  • Vivien Petras
  • Philipp Schaer
  • Wolfgang Semar
  • Julia Maria Struß

In der ersten Sitzung des neuen Vorstandes am 12. April 2021 wurden Vivien Petras als geschäftsführende Vorsitzende, Philipp Schaer als Schatzmeister und Julia Maria Struß als Schriftführerin im Amt bestätigt bzw. gewählt.

Allgemein

Videos und Präsentationen der Workshops Digitale Lehre in der Informationswissenschaft nun verfügbar

Am 25.09. und 02.10.2020 fanden per Videokonferenz die zwei 90-minütigen Sitzungen der Workshops Digitale Lehre in der Informationswissenschaft – Von der Pandemie bedingten Notwendigkeit zu Lessons Learned und Best-Practices statt. An jeder Sitzung nahmen jeweils 50 Personen teil. Ein ausführlicher Workshopbericht soll in den nächsten Wochen veröffentlicht und hier verlinkt werden. Die anregenden Diskussionen haben weitere Themenbereiche aufgezeigt, die in Zusammenarbeit zwischen dem Hochschulverband Informationswissenschaft (HI) und der Sektion 7 des dbv Konferenz der informations- und bibliothekswissenschaftlichen Ausbildungs- und Studiengänge (KIBA) in weiteren Workshops aufgegriffen werden sollen. Eine nächste Sitzung ist für Januar 2021 zum Thema Open Educational Resources (OER) schon in der Planung.

Im Folgenden listen wir die Videoaufnahmen und Präsentationen der Vorträge auf beiden Sitzungen, die im Medienrepositorium der Humboldt-Universität persistent gespeichert und mit einer DOI referenzierbar sind.

Freitag, 25. September 2020, 10.00-11.30 Uhr

Workshop I: Lessons Learned im Sommersemester 2020

Dr. Ulrike Wuttke / Prof. Dr. Heike Neuroth (FH Potsdam): Weiterbildender Master „Digitales Datenmanagement – DDM“: Corona Lockdown, digitaler Start & Lessons Learned
Folien | Videobeitrag
Prof. Dr. Monika Steinberg / Dr. Anke Wittich / Gerrit Wucherpfennig (Hochschule Hannover): Do you need it perfect or by Tuesday? Videos in der digitalen Lehre
Folien | Videobeitrag
Dr. Ulla Wimmer (HU Berlin): Von wegen „any time, any place“ – Zeit, Raum und Struktur in der digitalen Lehre
Folien | Videobeitrag
Julian Hocker / Carolin Keller / Verena Weimer / Prof. Dr. Marc Rittberger (Hochschule Darmstadt): Transformation ins Digitale
Folien | Videobeitrag

Freitag, 02. Oktober 2020, 10.00-11.30 Uhr

Workshop II: Best Practices mit Fallbeispielen

Prof. Dr. Jutta Bertram (Hochschule Hannover): Screencasts und Audio-Instruktionen, Übungen und kommentierte Musterlösungen – Ein asynchrones Online-Lehrkonzept für die Inhaltserschließung
Folien| Videobeitrag
Prof. Dr. Thomas Mandl / Dr. Stefan Dreisiebner (Universität Hildesheim): Von digitaler Lehre im Sommersemester zu nachhaltigen Open Educational Resources: Das Beispiel des Seminars Informationsethik an der Universität Hildesheim
Folien | Videobeitrag
Hannes Schnaitter, M.A. (HU Berlin): Ein Gegenüber bieten – Moderation zur Unterstützung der Online-Lehre
Folien | Videobeitrag
Nico Saß, M.A. (HU Berlin): „Ich habe permanent das Gefühl, dass ich nicht Schritt halten kann.“ – Feedback zur Lehre in einem komplett digitalen Semester
Folien | Videobeitrag

Allgemein

Die Präsentationen zum Workshop „Informationswissenschaftliche Forschung im institutionellen Zusammenhang“ sind nun hier verfügbar

Informationswissenschaftliche Forschung im institutionellen Zusammenhang: Traditionelle und neue Standorte der Informationswissenschaft stellen sich vor

Montag, 3. Februar 2020, Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft, Humboldt-Universität zu Berlin, Dorotheenstraße 26, Raum 121

 

Die Präsentationen sind jeweils über den Titel verlinkt.

 

Informationswissenschaftliche Forschung und Lehre an den Hochschulen der KIBA
Prof. Frauke Schade, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg

Informationswissenschaft an der Universität Regensburg
Prof. Dr. Udo Kruschwitz, Universität Regensburg

Die Informationswissenschaft an der Fachhochschule Graubünden: Lehre und Forschung

Prof. Dr. Bernard Bekavac und Prof. Dr. Ingo Barkow, FH Graubünden (Chur)

Informationsangebote für die Psychologie und ihre Anknüpfungspunkte für die Informationswissenschaft

Veronika Kuhberg-Lasson, Leiterin Informations- und Recherchedienste, ZPID, Trier

Ein Brückenschlag zwischen Daten- und Informationswissenschaft

Prof. Dr. Philipp Schaer, Technische Hochschule Köln

Informationswissenschaft im Kontext nationaler Forschungsinfrastrukturen

Prof. Dr. Marc Rittberger, Direktor des Informationszentrums Bildung, DIPF

Die Informationswissenschaft in Hildesheim

Prof. Dr. Christa Womser-Hacker, Universität Hildesheim

Allgemein

Neuer HI-Vorstand gewählt

Auf der Mitgliederversammlung am 03.02.2020 wurde ein neues Vorstandsgremuim gewählt. Der neue HI-Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:

  • Vorsitzende: Vivien Petras
  • stellv. Vorsitzender & Schatzmeister: Philipp Schaer
  • stellv. Vorsitzender & Schriftführer: Dirk Lewandowski
  • Publikationsverantwortlicher: Ulrich Herb

Weiterhin wurden folgende Personen in den neuen Vorstand gewählt:

  • Azra Bekiri
  • Bela Gipp
  • Achim Oßwald
  • Julia Struß
  • Christian Schlögl
  • Wolfgang Semar
  • Christian Wolff

Wir gratulieren dem neuen Vorstand.

Allgemein

Weiterer Brief zur Diskussion zur „Informationswissenschaft“

Herr Winfried Gödert schreibt im Open Password folgendes:

„Zur Notwendigkeit und zur Frage des angemessenen Formates.

Lieber Herr Bredemeier,

wie versprochen, hier einige schriftliche Gedanken zur Frage, mit welchem Format man ggf. etwas Nützliches für eine Belebung der Informationswissenschaft tun kann. Ich hoffe, die nicht an den Erfordernissen von Blogs und Tweets orientierte Länge der Ausführungen hat keine zu abschreckende Wirkung.

Am Anfang der Überlegungen müsste wohl die Frage stehen, ob es innerhalb oder mit der Informationswissenschaft überhaupt ein Problem gibt. Wenn ich die „Antwort“ von Herrn Wolff auf meinen Text (https://www.informationswissenschaft.org/allgemein/antwort-des-hi-vorsitzenden-christian-wolff-auf-den-brief-des-kollegen-winfried-go%CC%88dert/) richtig deute, will er ja wohl vorrangig zum Ausdruck bringen, dass es überhaupt kein Problem gibt. Die von mir und anderen vorgebrachten Beobachtungen und Argumente bestehen demnach nur aus rückwärts gewandten Beschreibungen ohne Potenzial für eine Zukunftsgestaltung. Im Großen und Ganzen sei die Informationswissenschaft schon auf einem guten Weg, der nur in Details weiter ausgestaltet und um mehr Öffentlichkeitsarbeit ergänzt werden muss. Die ausbleibenden Reaktionen auf die bisherigen Beiträge bleiben zunächst unerklärt, können aber ebenfalls mit dieser Interpretation erfasst werden.

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Sind wir fähig, uns als Teil des Problems zu sehen?

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Meine Sicht auf den Zustand der Informationswissenschaft ist eine andere. Überspitzt würde ich sagen, eine zentrale Frage berührt die Fähigkeit, sich selbst als ein Teil des Problems zu sehen, und nicht schon als seine Lösung. Dazu muss die Existenz eines Problems akzeptiert und dann seine präzise Bestimmung vorgenommen werden, bevor eine Diskussion über mögliche Lösungen beginnen kann.

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Die Informationswissenschaft benötigt den Partner eines Anwendungsfeldes. Eine Praxis ohne methodische Unterfütterung kann ich mir nicht vorstellen.

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Eine zweite wichtige Vorfrage betrifft das Verhältnis von Informationswissenschaft und Informationspraxis mit der Frage nach der Bereitschaft, dieses Verhältnis in einem offenen Diskurs zu thematisieren. Nach meiner Auffassung kann eine Informationswissenschaft niemals eine autarke Erkenntniswissenschaft sein, die die Gegenstände ihrer Aufmerksamkeit aus sich selbst generiert. Sie benötigt immer den Partner eines Anwendungsfeldes zur Bestimmung ihrer Untersuchungsgegenstände und zur Anwendung ihrer Ergebnisse. Eine Informationspraxis ohne methodische Unterfütterung kann ich mir ebenfalls nicht vorstellen. Ob diese Unterfütterung durch eine eigene Wissenschaftsdisziplin geschehen muss, darf selbstverständlich in Frage gestellt werden. Lautet die Antwort aber Ja, müssen zwischen den beiden Partnern die jeweiligen Handlungsrollen ausgehandelt werden, um wechselseitig voneinander profitieren zu können. Ein solches Verhältnis lässt sich nicht als Master-Slave-Prinzip gestalten.

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Was für ein Format ist denn angemessen?

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Im Folgenden setze ich also voraus, dass es gute Gründe gibt, etwas Nützliches für die Belebung der Informationswissenschaft zu tun.

Format „Veranstaltung“.. Das auszuwählende Format sollte eine ausgewogene Mischung zwischen Dialogunterstützung und Differenziertheit der Argumentation ermöglichen und sich nicht allein in plakativen Statements erschöpfen. Da es sich in erster Linie um eine binnenzentrierte Diskussion handelt, sollte der Adressatenkreis nicht außerhalb der Bereiche Informationswissenschaft und -praxis liegen. Veranstaltungen, insbesondere Podiumsdiskussionen, besitzen einen hohen Verdichtungsgrad, sind ohne Dokumentation und Nachbereitung aber sehr vergänglich, bedürfen einer gründlichen Vorbereitung (Moderator, Auswahl der Referenten, Engführung der Themen bei Freiheit der Argumentation) und bergen die Gefahr, das plakative Element zu stark zu betonen. Derzeit scheint sich hierfür auch keine geeignete Rahmenveranstaltung innerhalb des professionellen Umfeldes anzubieten. Eine allgemeine Veranstaltung, wie etwa die Buchmesse, hätte womöglich ein großes Publikum, kann aber nicht die Ausstrahlung in die Profession garantieren. Die sicher notwendigen kritischen Diskussionselemente würden nach außen ungewünschte ungute Eindrücke erzeugen.

Format „Technische Einzelpublikation“. Für eine thematische Einzelpublikation wäre ein Format wünschenswert, das ohne zu starke Beschränkung für die einzelnen Beiträge ein möglichst starkes dialogisches Element in einer aufeinander bezogenen Berücksichtigung der Vielfalt von Positionen aufweist. Realisierbar wäre so etwas über die Vorgabe eines oder zweier Initialbeiträge, die den weiteren Autoren bekannt gegeben werden, damit sie Stellungnahmen dazu abgeben können. Der oder die Autor(en) des / der Initialartikel(s) sollten anschließend noch einmal Stellung nehmen können. Der oder die Herausgeber sollten ein abschließendes Fazit formulieren.

Als Vorbild dieser Vorgehensweise kann zum einen das Buch „Snow, C.P.: Die zwei Kulturen: Literarische und naturwissenschaftliche Intelligenz – C.P. Snows These in der Diskussion. Stuttgart: Klett-Cotta 1987“ angesehen werden. Zum anderen wird dieses Konzept beispielsweise in der Zeitschrift „Erwägen Wissen Ethik“ (bis 2001 u.d.T.: Ethik und Sozialwissenschaften – Streitforum für Erwägungskultur; https://de.wikipedia.org/wiki/Erw%C3%A4gen_Wissen_Ethik) realisiert (vgl.: http://iug.uni-paderborn.de/ewe).

Für die Realisierung nach diesem Konzept bräuchte es Herausgeber und Autoren nach einer vorab festzulegenden Auswahl. Hierfür stelle ich mir eine Mischung aus bereits etablierten Informationswissenschaftlern und -praktikern, ergänzt um Vertreter des Nachwuchses und Vertreter anderer Wissenschaftsdisziplinen, vor. Letztere sollten insbesondere deutlich machen, wo aus ihrer disziplinären Sicht die Abgrenzungen, aber auch die Chancen für eine Zusammenarbeit mit Vertretern einer Informationswissenschaft liegen, damit eine allein innovationseuphorisch gesteuerte Binnensicht vermieden wird.

Zur Bewertung: Die Realisierung eines solchen Vorschlages erfordert erhebliche Anstrengungen von allen Beteiligten. Für viele wird er nicht in die Zeit passen, ein Erfolg ist ungewiss. Mangelnde Seriosität wird man ihm allerdings nicht nachsagen können. Man muss ihn unter den Vorbehalt stellen, ob es sich angesichts der Erfolglosigkeit bisheriger Bemühungen lohnt, die entsprechenden Anstrengungen zur Realisierung zu unternehmen.

Kommerziell orientierte Zeitschriften oder Bücher scheiden wohl eher aus. Ob gesponserte Formen möglich sind, entzieht sich meiner Beurteilung. Ein e-Dokument mit breiter Bekanntmachung scheint aber realisierbar zu sein, sofern es gelingt, die Frage der Herausgeberschaft und die Konditionen für die Beteiligung der Autoren zu klären.

Ich hoffe, Sie fühlen sich jetzt nicht erschlagen und verbleibe mit besten Grüßen

Winfried Gödert“

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