In der Reihe Der HI stellt vor möchten wir regelmäßig die Hochschulstandorte der Informationswissenschaft vorstellen und somit die Vielfalt der Forschungs- und Lehrinhalte demonstrieren. Weitere Beiträge der Reihe finden Sie dann in Zukunft auf der entsprechenden Kategorieseite.
Der Fachbereich Informationswissenschaften an der Fachhochschule Potsdam hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1992 einen Namen unter den Informationsexperten*inne
n Deutschlands gemacht. Er ist bekannt für sein Studienkonzept der teilintegrativen Ausbildung von Archivar*innen, Bibliothekar*innen und Informations- und Datenmanager*innen – auch „Potsdamer Modell“ genannt. Ein besonderer Fokus liegt auf der praxisnahen Ausbildung, der mit verschiedenen Laboren und Werkstätten sowie zahlreichen Praxiskooperationen sichergestellt wird.
Studieren am Fachbereich Informationswissenschaften
Der Fachbereich Informationswissenschaften bietet derzeit drei Bachelor-Studiengänge (Archiv (B. A.), Bibliothekswissenschaft (B. A.), Informations- und Datenmanagement (B. A.)) sowie drei Master-Studiengänge (Archivwissenschaft (M. A.), Digitales Datenmanagement (M. A.), Informationswissenschaften (M. A.)) an, in denen gegenwärtig fast 450 Studierende eingeschrieben sind. Ergänzt wird das Studienangebot durch berufsbegleitende Weiterbildungsprogramme für Angestellte in Archiven und Bibliotheken an.
Im Studiengang Archiv (B. A.) lernen die Studierenden analoge und digitale Erzeugnisse nach ihrer Relevanz für die Zukunft zu beurteilen und Interessierten nutzungsgerecht zur Verfügung zu stellen. Der hohe Praxisbezug während des Studiums vermittelt einen authentischen Eindruck des zukünftigen vielseitigen Aufgabenfeldes.
Im Studiengang Bibliothekswissenschaft (B. A.) lernen die Studierenden unter Einsatz neuester Technologien, Informationen zu strukturieren, aufzuarbeiten, zu vernetzen und zur Verfügung zu stellen. Zudem erwerben Sie das Wissen und die Kompetenzen, um bibliothekarische Angebote am Informationsverhalten und Bedarf Ihrer Zielgruppen in wissenschaftlichen Bibliotheken auszurichten.
Im Studiengang Informations- und Datenmanagement (B. A.) lernen die Studierenden große und komplexe Datenmengen zu organisieren und für alle nutzbar zu präsentieren. Mit verschiedenen Methoden und Werkzeugen werden Informationsprozesse analysiert und gesteuert. Projektarbeit und Praktika ermöglichen einen fundierten Einblick in den späteren Berufsalltag.
Als konsequente Fortführung des Potsdamer Modells bietet der konsekutive Masterstudiengang Informationswissenschaften (M. A.)[1] mit übergreifenden Fragestellungen der informationswissenschaftlichen Forschung und Entwicklung und seiner praktischen Ausrichtung die Möglichkeit informationswissenschaftliche Kompetenzen integrativ und interdisziplinär zu vertiefen und zu erweitern und so die Voraussetzung für eine weiterführende akademische Laufbahn und hochwertige wissenschaftliche Tätigkeiten in weiteren Informationsbereichen zu schaffen.
Der berufsbegleitenden Studiengang Archivwissenschaft (M.A.) qualifiziert für den höheren Archivdienst in öffentlichen Archiven von Bund und Ländern. Die Studierenden lernen Instrumente zum erfolgreichen Management kennen sowie wichtige rechtliche Aspekte des Berufsfeldes. Im Fokus steht außerdem die Arbeit mit digitalen Archiven und die Vermittlung von Bildungsarbeit.
Der Studiengang Digitales Datenmanagement (M.A.) erweitert das Angebot der profilierten bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Studiengänge an der HU Berlin und an der FH Potsdam mit einer spezialisierten und innovativen Ausrichtung auf digitales Datenmanagement.
Forschung und Transfer
Die Forschungs- und Transferaktivitäten des Fachbereichs erstrecken sich über den gesamten Informationslebenszyklus und verorten sich überwiegend im Forschungsschwerpunkt der Fachhochschule „Digitale Transformation – Urbane Zukunft“. Aktuelle Projekte befassen sich u.a. mit Fragen rund um die Gestaltung der Verkehrswende MaaS L.A.B.S.: Nutzer*innen-zentrierte Mobility-as-a-Service-Plattform oder untersuchen Digitales kulturelles Erbe als Wirtschaftsfaktor im Kulturtourismus. Weitere Forschungs- und Transferaktivitäten der vierzehn haupt- und nebenberuflichen Professor*innen und ihrer Mitarbeiter am Fachbereich lassen sich folgenden Bereichen zuordnen:
- Dokumentenerschließung
- Datenstrukturierung
- Textmining
- Erfahrungs- und Wissenssicherung
- Geschäftsprozesse
- Dokumentenmanagement
- Informationsvisualisierung
- Informationsverhalten
- Usability
- Datenschutz
- Information Retrieval
- Wissenstransfer
- Bilddatenmanagement und Media-Asset-Management
- Datenbank- und Webarchivierung
In diesem Zusammenhang sind auch die Landesfachstelle für Archive und Öffentliche Bibliotheken Brandenburg sowie die Koordinierungsstelle Brandenburg-digital zu nennen, die beide am Fachbereich angesiedelt sind und wichtige Aufgaben im Wissenstransfer und in der Vernetzung mit Partnereinrichtungen im Land Brandenburg wahrnehmen.
Kontakt im HI: Prof. Dr. Julia Maria Struß
[1] Der Studiengang wird ab WS 2022/23 nicht mehr angeboten. Aktuell werden keine Studierenden mehr immatrikuliert. An einer Neukonzeption des Studiengangs wird gearbeitet.